“MAL MAL!” Micha Wille und Tim Leimbach 01.09.23 – 09.11.23

MICHA WILLE (*1978)

Bunt, direkt, erfrischend und frech beschreibt die Werke von Wille. Was den Betrachter in ihren Werken in erster Linie fesselt, sind die ausgeprägt stilisierten, figurativen Protagonisten aus der Comicwelt. Diese Figuren fanden ihren Weg in die Bilder während der Pandemie, als sich das Familienleben durch die Lockdowns intensivierte. Wenn wir Pluto tief in den Augen gucken, will er uns vielleicht sagen: Wir sollen uns selbst nicht so ernst nehmen. Eine Stimmung die überall in Willes Werke vermittelt wird, durch die Geschwindigkeit in den Pinselstrichen und mit einem schnell aufgezeichneten Pimmel.

In einem Bild ruft ein Hoden mit Sonnenbrille, mit Andy Warhols Banane „The Pink Panther“ an. Eine absurde Szene mit eine Pubertäre Humor, es könnte fast ein Meme auf Instagram sein. Die Szene hervorruft Fragestellungen wie: Welche Aufgabe hat die Kunst heute? Soll es eine Distraktion von unserem Alltag sein oder unsere Meinungen und Vorstellungen herausfordern? 

Mit Humor, gute Malerei und eine intensive Unmittelbarkeit herausfordert und amüsiert Micha Wille den Betrachter und die Kunstwelt. 

 

TIM LEIMBACH (*1986)

Zwischen Gestus und Figuration bewegt sich die meist großformatige Malerei von Tim Leimbach. 

Erinnerungen und Alltagseindrücke werden auf der Leinwand verdichtet, überlagert und suchen in der Summe ihrer Spuren nach einer Gültigkeit. Der schnelle Farbauftrag der Tempera-Malerei unterstreicht dabei die Flüchtigkeit der gewonnenen Eindrücke. Als seien sie aus der Bewegung aufgenommen – unscharf, aber wie arretiert wirkend – geben die Bilder Einblick in einen Prozess von Erinnerung, Projektion und Reflexion.